Die treue Leserschaft des fotometeo- und orniwetter-Blogs kennt das Langfristmodell CFS bereits bestens von den Monatsprognosen her. Dieses Modell rechnet aber auch alle sechs Stunden das Tageswetter auf neun Monate hinaus – aus diesen Einzelrechnungen werden dann die gemittelten Monatsprognosen erstellt. Wir machen uns wie schon in den letzten beiden Jahren den Spass, die Entwicklung der Modellprognose für einen einzelnen Tag – hier Weihnachten 2024, über 24 Tage hinweg zu verfolgen. Die Karten und Texte wurden täglich auf der Startseite von fotometeo.ch als „Adventskalender“ veröffentlicht und sollen hier archiviert werden, um die Lösungsfindung bzw. Irrwege des Modells nachverfolgen zu können.
01.12.2024 12z
Grosswetterlage: West zyklonal (WZ). Zwischen einem bis zur Iberischen Halbinsel reichenden Azorenhoch und einem mehrteiligen Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik und Skandinavien herrscht eine lebhafte Westströmung bis nach Mitteleuropa. Darin eingelagert sind mehrere Fronten, die wechselhaftes, windiges und häufig nasses Wetter bringen. Dabei pendelt die Schneefallgrenze deutlich über 1000, meist um 1500 Meter herum.
02.12.2024 12z
Grosswetterlage: Trog Westeuropa (TRW). Zwischen einem starken Azorenhoch und einem blockierenden Hochdruckgebiet über Osteuropa hat sich ein schmaler Trog von Island bis zur Iberischen Halbinsel installiert. Auf seiner Vorderseite wird mit südlicher Strömung feuchte und milde Luft nach Westeuropa und zur Alpensüdseite geführt. Die Alpennordseite bleibt unter Föhneinfluss trocken und die Temperaturen bewegen sich mit viel Gewölk meist auch in der Nacht knapp im positiven Bereich.
03.12.2024 12z
Grosswetterlage: Nordwest zyklonal (NWZ). Das Azorenhoch buckelt in Richtung Island und zeigt Europa die kalte Schulter. Ein abgetropftes Tief zieht mit etwas Schneefall im Schlepptau über Osteuropa hinweg nach Südosten und sorgt auch auf der Alpennordseite verbreitet für weihnachtliches Wunschwetter. Die Einwinterung ist jedoch nicht nachhaltig, denn über den Britischen Inseln ist der nächste Warmsektor zu sehen, der bereits am nächsten Tag Tauwetter bringt.
04.12.2024 12z
Grosswetterlage: Trog Westeuropa (TRW). Die Hochdruckbrücke zwischen Azoren- und Osteuropahoch wird über Westeuropa von einem Trog durchbrochen. Auf seiner Vorderseite kommt in den Alpen vorübergehend etwas Föhn auf, bessere Chancen auf durchgreifende Milderung bringt der Südwestwind von der Biskaya bis zur Nordsee und sogar nach Schweden. Doch auch auf der windarmen Alpennordseite ist es mit Höchstwerten zwischen 5 und 8 Grad nicht wirklich winterlich. Die Kaltfront aus Westen reibt sich in der Folge am osteuropäischen Hochdruckbollwerk auf und bringt nur wenig Niederschlag bis zu den Alpen.
05.12.2024 12z
Grosswetterlage: winkelförmige Westlage (WW). Die Fronten des kräftigen nordatlantischen Tiefs beissen sich am osteuropäischen Hochdruckbollwerk die Zähne aus, trotzdem bringen sie etwas Niederschlag bis zu den Alpen. Schnee fällt allerdings nur etwa oberhalb von 1200 bis 1500 m. Sonst ist es in Alpennähe relativ ruhig, ganz anders als in Nordeuropa, wo insbesondere in Norwegen und Schweden teils stürmische Verhältnisse herrschen. Der Südwind treibt die Temperaturen auch hier verbreitet in den positiven Bereich.
06.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Mitteleuropa (HM). Ein bereits seit einigen Tagen beständiges Hoch über Mitteleuropa hatte einen kleinen Schwächeanfall, sodass eine schwache atlantische Front durchschlüpfen konnte und ein paar Tropfen bringt. Dahinter regeneriert sich das Hoch bereits wieder und sorgt weiterhin für ruhiges Wetter. Die Temperaturen sinken nur nachts knapp unter den Gefrierpunkt. Die atlantische Westwindströmung zielt nördlich an Schottland vorbei auf die norwegische Küste mit Sturm und Regen, in höheren Lagen viel Schnee. Ein abgetropftes Tief sorgt zudem für Unbill auf den Kanarischen Inseln.
07.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Ein abgetropftes Tief sorgt im zentralen und östlichen Mittelmeerraum für unbeständiges Schauerwetter. Zwischen ihm und den Tiefs über dem Nordatlantik hat sich eine Hochdruckbrücke geschoben, die bei uns für ruhiges Wetter sorgt. In den Niederungen ist es oft neblig bei Tageshöchstwerten im tiefen einstelligen Bereich, in den höheren Lagen meist sonnig und recht mild. Stürmisch und regnerisch zu und her geht es von der Bretagne über die Nordsee bis über fast ganz Skandinavien. Dort ist es verbreitet wärmer als bei uns.
08.12.2024 12z
Grosswetterlage: Übergang von Nordwest zyklonal (NWZ) zu Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Die Reste einer Kaltfront hängen noch an der Alpennordseite und bringen noch ein paar Schneeflocken bis in tiefe Lagen – ganz unten ist es eher Schneeregen. Das zugehörige Tief ist soeben abgetropft und installiert sich nun über dem zentralen Mittelmeer, hier also unbeständiges Wetter mit Schauern und wahrscheinlich auch Gewittern. Die atlantische Frontalzone zieht mit viel Regen und Sturm über Irland und Schottland Richtung Norwegen. In Mitteleuropa wird es in der Folge mit ruhigem Hochdruckwetter weitergehen.
09.12.2024 12z
Grosswetterlage: Übergang zu West zyklonal (WZ). Noch liegt über Mittel- und Osteuropa gemässigte Kaltluft, die an den Vortagen aus Nordwesten eingeflossen ist. Stellenweise fällt etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 700 bis 1000 m Schnee. Aus Westen greift jedoch bereits die Warmfront eines Sturmtiefs auf dem Atlantik über. Damit steht Mitteleuropa eine stürmische und sehr milde Phase bevor, allerdings erst nach den Weihnachtstagen.
10.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Mitteleuropa (HM). Ein kräftiges Hoch mit Zentrum über dem östlichen Mitteleuropa sorgt verbreitet für ruhiges, aber in den Niederungen neblig-graues Wetter mit leichtem Dauerfrost. Da über den Alpen eine schwache Südströmung herrscht, kann es hier föhnig werden und der Nebel auf der Alpennordseite liegt tief mit Auflösungschancen in Alpennähe sowie am Rheinknie. Vom schwachen Trog der Biskaya können hohe Wolkenfelder und ein paar Tropfen oder Flocken zu den Westalpen abgeschwemmt werden. Südlich des Hochs ist es im Mittelmeerraum verbreitet unbeständig, gar stürmisch mit kräftigen Niederschlägen in Nordeuropa. Die Aussagekraft der Modelle bleibt vorerst bescheiden, denn das heute erstmals bis zum 25. Dezember rechnende europäische Modell zeigt so ziemlich genau das Gegenteil, nämlich eine zyklonale Nordwestlage mit kräftigem Schneefall bis in die Niederungen der Alpennordseite.
11.12.2024 12z
Grosswetterlage: West zyklonal (WZ). Das Azorenhoch streckt zwar seine Nase bis nach Westeuropa hinein, auf seiner Vorderseite kann jedoch eine Okklusion des nordeuropäischen Tiefdruckkomplexes bis zu den Alpen vorstossen. Der Tag verläuft trüb, nass und windig, die Schneefallgrenze liegt bei 800 bis 1000 m. In der Folge wird die Hochdrucknase wieder abgehobelt und die Westströmung verläuft glatt ins nördliche Mitteleuropa – wirklicher Winter sieht anders aus…
12.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Fennoskandien antizyklonal (HFA). Zur Abwechslung mal was Neues: Über dem Baltikum soll sich ein Hochdruckgebiet installieren, das seine Fühler vorsichtig bis ins östliche Mitteleuropa ausstreckt. Bei schwacher Ostströmung bedeutet dies verbreitet Hochnebelwetter, allerdings nicht wie üblich mit eitel Sonnenschein in den Bergen. Vom Tief über der Iberischen Halbinsel werden von Süden her hohe Wolken über die Alpen nach Norden verfrachtet. Auf der Alpensüdseite ist sogar ein wenig Niederschlag möglich, unterhalb von etwa 1000 m wahrscheinlich in flüssiger Form.
13.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Zurück zu Altbekanntem. In den Tagen vor Weihnachten soll mit einer Nordwestströmung gemässigte Polarluft einfliessen, am Alpennordrand würde dies etwas Schnee bis knapp in die Niederungen bringen. An Weihnachten selbst befindet sich dieses Tief über Südosteuropa, von Westen her schiebt sich ein Keil des Azorenhochs bis nach Mitteleuropa und trocknet die Luft ab. Bei knapp positiven Temperaturen tagsüber nicht das perfekte Wintermärchen, um den zuvor gefallenen Schnee wegzuschmelzen aber zu wenig mild. Nasse und stürmische Weihnachten werden weiterhin von Irland bis Skandinavien berechnet, unbeständige mit Schauern in weiten Teilen des Mittelmeerraumes.
14.12.2024 12z
Grosswetterlage: West zyklonal (WZ). Der Klassiker: Weihnachtstauwetter (dabei blenden wir mal aus, ob es überhaupt etwas zu tauen gibt…). Mit kräftigem Westwind werden die Tageshöchstwerte in den Niederungen verbreitet zweistellig, die Schneefallgrenze liegt bei 1800 m. Auf der Alpensüdseite herrscht mit Nordföhn T-Shirt- oder Grillwetter, je nach Lust und Laune. Bemerkenswert: Selbst an der Nordsee, wo mit Nordwestwind Polarluft herangeführt wird, ist es zu mild für Schnee. Wer solchen zu den Weihnachtstagen sehen möchte, müsste an die norwegische Küste. Noch ist allerdings nichts in Stein gemeisselt: Die Mittelfristmodelle hüpfen für die Weihnachtstage ebenso munter auf und ab.
15.12.2024 12z
Grosswetterlage: West antizyklonal (WA). Ein kräftiges Hoch über dem zentralen Mittelmeer wölbt sich bis nach Mitteleuropa auf und lenkt die atlantischen Fronten in weitem Bogen über Nordeuropa hinweg nach Osten. Somit ist ruhiges Weihnachtswetter angesagt mit tiefem Nebel, der sich tagsüber nur in den klassischen Regionen zäh hält und sich sonst recht gut auflöst. In den Alpen herrscht nahezu wolkenloses Wetter und es ist vor allem warm: 10 Grad in 1600 m und eine Nullgradgrenze, die selbst hoch gelegenen Skigebieten das Fürchten lernt.
16.12.2024 12z
Grosswetterlage: Übergang von Nordwest zyklonal (NWZ) zu West antizyklonal (WA). Die Kaltfront des Tiefdrucksystems über Südskandinavien ist am Vortag durchgezogen, nun gewinnt immer mehr ein von Westen hereindrückender Hockdruckkeil an Einfluss. Er steuert eine Warmfront mit Regen über die Alpennordseite und die Alpen hinweg, die Schneefallgrenze steigt gegen 1800 m und es ist auch ordentlich windig – klassisches Weihnachtstauwetter also. Noch nasser und stürmischer ist es von den Britischen Inseln bis an die Nord- und Ostsee, ebenfalls recht ruppig mit teils kräftigen Gewittern im östlichen Mittelmeer.
17.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Das Tiefdruckgebiet, das uns kurz vor Weihnachten noch Schnee bis in tiefe Lagen gebracht hat, ist ins östliche Mittelmeer abgezogen und sorgt dort für turbulente Feiertage. Ein Rest der Kaltfront hängt mit Bise noch an der Alpennordseite fest, das neue Hoch trocknet die Luftmasse aber von oben her rasch ab, sodass die letzten Niederschläge bald abklingen. Damit setzt auch eine deutliche Milderung in erhöhten Lagen ein. Die volle Breitseite atlantischer Fronten bekommen Irland, Schottland und Norwegen ab, selbst dort fällt Schnee nur in erhöhten Lagen.
18.12.2024 12z
Grosswetterlage: Mischkulanz aus Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM), West antizyklonal (WA) und Hoch Mitteleuropa (HM). Wenn sich die verschiedenen Mittelfristmodelle nicht einigen können, dann präsentiert CFS eben den Kompromiss. Dass ein Tiefdruckgebiet am Montag über Mitteleuropa nach Südosten zieht und Schneefall bis in tiefe (wie tief???) Lagen bringt, ist so gut wie sicher. Nicht aber, wie rasch und wirkungsvoll danach das Hoch aus Westen nachstösst und die Luft über Mitteleuropa abtrocknet. Trotz Bodendruck von über 1030 hPa wird verbreitet schwacher Niederschlag gerechnet, wahrscheinlich Nieselregen aus hochnebelartiger Bewölkung. Schneefall kann es wegen der markanten Erwärmung auf +5 bis 8 Grad in 1600 m Höhe nicht sein. Für eine Klassifizierung als antizyklonale Westlage spricht der starke Westwind an Nord- und Ostsee bis teils ins norddeutsche Binnenland hinein, für Hochdruckbrücke das CutOff-Tief, das über dem östlichen Mittelmeer für Furore sorgen soll. Wer’s an Weihnachten gerne frühlingshaft möchte, ist auf den Kanaren oder in der Algarve gut aufgehoben.
19.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Das abgetropfte Tief über dem östlichen Mittelmeer scheint definitiv gesetzt zu sein, ebenso das Hoch über Westeuropa. Im Detail ist nach wie vor unklar, wie stark sein Einfluss auf Mitteleuropa sein wird, es erwärmt aber die Luft in den oberen Schichten und trocknet sie langsam ab. In den Tieflagen bleibt verbreitet Hochnebel zurück, aus dem es noch nieseln kann. Unsicher ist die Staubewölkung bzw. der Niederschlag am östlichen Alpennordrand: Heute wird dieser wieder etwas intensiver bzw. lang anhaltender gerechnet bei recht tiefer Schneefallgrenze. Weisse Weihnachten ist im Berg- und Hügelland gesichert, in den Niederungen ist die Chance höher, je weiter östlich.
20.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Eine Warmfront läuft in die Tag für Tag etwas schwächer gerechnete Hochdruckbrücke hinein. Es bleibt also spannend, ob am Weihnachtstag in Mitteleuropa noch etwas Niederschlag fällt und in welcher Form. Eine rasche Milderung in den Niederungen kann man ausschliessen, allfällig gefallener Schnee von den Vortagen sollte sich also halten können. Bereits in leicht erhöhten Lagen muss man sich darüber sowieso keine Gedanken machen, da wird genug liegen bleiben.
21.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hochdruckbrücke Mitteleuropa (BM). Die Wettermodelle sind immer noch auf der Suche nach der exakten Position der Hochdruckbrücke. Hier wird der Bodendruckkern über dem Baltikum gerechnet, während in der Höhe noch schwacher Einfluss des CutOff-Tiefs über Südosteuropa bis zu den Alpen reicht. Die Warmfront über Frankreich vertrocknet im hohen Geopotenzial und ob die Feuchtigkeit aus Osten noch mal für etwas Niederschlag sorgt, ist ebenfalls unklar. Eine typische Sandwichposition unter der Hochdruckbrücke für die Schweiz und Deutschland: weder Fisch noch Vogel und somit die übliche triste Wolken-Nebel-Mischung ohne Schnee in den tiefsten Lagen. Immerhin gibt’s davon in höheren Lagen reichlich.
22.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Mitteleuropa (HM). Überraschende Wendung drei Tage vor dem Termin: Das CutOff-Tief entfernt sich weiter nach Südosten als zuletzt gerechnet, die (zunächst) Hochdruckbrücke kommt genau über das südliche Mitteleuropa zu liegen. Durch das rasche Auffüllen des Tiefs verliert es seinen Einfluss auf den Alpenraum viel rascher und das Hoch installiert sich bruchfest. Die von Westen her in das Hoch hineinlaufende Warmfront wird zwar immer noch gerechnet, pfeift aber bereits aus dem letzten Loch – mehr als ein paar Tropfen in Norddeutschland wird sie kaum fallen lassen, die diesbezüglich invasivsten Modelle rechnen mit derem Ende über den Vogesen. Ansonsten herrscht über den Niederungen Hochnebel und in den Alpen setzt sich nach den ergiebigen Schneefällen vom So/Mo sonniges Wetter durch, allerdings wäre da auf den Bergen zunächst noch recht zügiger Ostwind auszuhalten. Nordeuropa wird derweil mit Regen und Sturm beglückt, zweistellige Temperaturen reichen bis nach Südschweden hinein.
23.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Mitteleuropa (HM). Unterschiede zum Vortag sind inzwischen kaum mehr zu finden, somit steht die Prognose zwei Tage vor dem Termin fix. Das CutOff-Tief mit Kern über Kreta übt keinen Einfluss mehr auf den Alpenraum aus, und die vertrocknende Warmfront über Norddeutschland und Frankreich schwemmt höchstens noch ein paar hohe und mittelhohe Wolken bis zu uns. In der Höhe setzt eine markante Erwärmung ein, was den enormen Schneemassen, die in den letzten Tagen gefallen sind, aber kaum etwas ausmacht. Also der Typ „Weihnachtstauwetter“, den man in den Skigebieten gerne nimmt. In Lagen unterhalb von 500-600 m hingegen muss man sich – sofern überhaupt vorhanden – mit kümmerlichen Resten zufrieden geben.
Analyse 25.12.2024 12z
Grosswetterlage: Hoch Mitteleuropa (HM). Wenn man den Einzeltag betrachtet, wäre es wegen des CutOff-Tiefs über dem östlichen Mittelmeer eigentlich eine Hochdruckbrücke (BM). Da aber ein Kriterium für die Grosswetterlage eine Mindestdauer von drei Tagen ist und sich das Hoch in den nächsten Tagen weiter aufbläht und das Tief sich auffüllt, bahnt sich Hoch Mitteleuropa an. Dass das Tief am heutigen Tag keinen Einfluss mehr auf den Alpenraum hat, war erst drei Tage vor dem Termin klar, zuvor wurde die Hochdruckbrücke nördlicher und schwächer gerechnet, wir in einer halbfeuchten Bisenströmung mit weiterem Niederschlag an den Ostalpen. Von alldem war nichts mehr zu sehen, abgesehen von ein paar hartnäckigeren Nebelfeldern und dünnen Schleierwolken einer sterbenden Warmfront war es einfach nur sonnig. Die volle Breitseite der atlantischen Westströmung bekommt Norwegen ab.
Die Wetterlage wurde vom Modell im Groben ab dem 17.12., also acht Tage vor dem Termin, richtig erkannt. Ansatzweise waren auch am 13. und sogar schon am 8. Dezember richtige Rechnungen vorhanden. Wenn aber dazwischen immer noch ganz andere Lösungen präsentiert werden, trägt dies nicht wirklich zu einer brauchbaren Prognose bei.
Mit diesem Eindruck vom Weihnachtsnachmittag an der Aare südlich von Bern bedanke ich mich für das Interesse und wünsche allen frohe und entspannte Feiertage – auch wenn es für viele im Flachland – wenn überhaupt – nur halbweisse Weihnachten sind. Allein dies ist angesichts der letzten Jahre schon fast eine Sensation.
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